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Bericht vom «Lernen vor Ort» Für innen, von aussen, von drinnen – Ein Lernen vor Ort in Zürich

Kirchliche Innovation hat ganz unterschiedliche Vorzeichen. Das durften die Mitfahrenden der Lernreise zu drei beeindruckenden Projekten erfahren. Im Blau 10, im Zyt-Los und in der Kirchgemeinde Wädenswil wird Kirche auf ganz unterschiedliche Art und Weise erprobt. Immer im Zeichen einer offenen Kirche, die mit beiden Füssen in der Welt steht.

Für innen: Co-Working-Space Blau 10
Im Blau10 arbeiten die unterschiedlichsten Menschen im Co-Working-Space der Zürcher reformierten Landeskirche. Soziale Innovator:innen sind sie alle. Aber mit ganz unterschiedlichem Schwerpunkt. Asylbereich, Nachhaltigkeit, Organisationsentwicklung, um nur einige wenige zu nennen. Kirche ist dort, wo sich das Evangelium ereignet, in der Schnittmenge der Kirche mit der Gesellschaft. Das ist die Überzeugung von Mathias Burri, Kirchenentwickler in Zürich und Projektleiter des Blau 10. Im Zusammenspiel der Abteilung Kirchenentwicklung und der Start-Ups im Blau 10 kann genau das passieren: Gegenseitige Bereicherung und überraschende Entwicklungen. Keine hidden agenda, aber gegenseitiger Gewinn, der sich aus täglicher Nähe ergibt.

Von aussen: Willkommen für alle im Zyt-Los
Ausserhalb der bestehenden kirchlichen Strukturen trafen sich die Menschen, die hinter dem Projekt Zyt-Los stehen, einem kirchlichen Ort, der die Welt willkommen heisst und in dem Begegnung und Engagement im Zentrum stehen. Ein Ort des Zusammenseins in der man sich für das Gegenüber Zeit nimmt  und dies ganz ohne Zwang und Hektik. So sind auf der  Speisekarte nicht nur sorgfältig ausgewählte Produkte zu finden sondern auch ein Gesprächsangebot. Die Sozialdiakon:innen stehen zur Verfügung und nehmen sich Zeit. Und wer mehr will, wird zum:r Anbieter:in im Zyt-Los. Kirche ist Begegnung und Gemeinschaft. Und das bietet das Zyt-Los mit Stil an.

Allerdings braucht es viel Vertrauen der Angestellten, denn das Projekt, das ausserhalb der Strukturen entstand, sucht seinen Weg in den Strukturen. Und so ist der Einsatz der Träger:innen immens, die Sicherheit der Arbeitsstelle alles andere als gegeben. Pionier:innen wie sie im Buche stehen, sind da am Werke.

Von drinnen: Ein besonderes Jubiläum in der Kirche Wädenswil
Eine ganz besondere Kirche, ein ganz besonderes Jubiläum. In Wädenswil hat die Kirchgemeinde ihre Kirche im Jubiläumsjahr auf besondere Art und Weise genutzt, sie ist in Kontakt getreten mit möglichst vielen Bewohner:innen der Gemeinde. Um zu danken, zu ehren, zu vernetzen. Und das immer mit dem Ziel, den Menschen zu zeigen, dass Kirche in ihrem Dienst steht, ganz egal, ob sie zur Kerngemeinde gehören oder auch nicht. Dies alles aus der Überzeugung, dass man nur gemeinsam Kirche ist und des Ort Bestes sucht. Mit dieser Einsicht wird man keine scharfen Grenzen zwischen drinnen und draussen ziehen können.

Eine Woche lang wurden ganz verschiedene Gruppen von Menschen an eine lange Tafel in der Kirche zum Essen eingeladen, Polizist:innen, Behördenmitglieder, Gewerbetreibende, Bauleute, Kulturtäter:innen. Die Kirche wurde zum Ballraum, zur Konzerthalle, zum Ausstellungsraum.

Ein Park wurde geöffnet und der Bevölkerung «geschenkt». Mit ganz vielen Aktionen hat die Kirchgemeinde den Menschen gezeigt, dass sie wichtig sind, dass sie Teil der gleichen Gesellschaft sind. Ohne Hintergedanken, ohne das Ziel, die Menschen in die Kirche zu bringen. Ganz offen, ganz Kirche.
Die Kontakte, die entstanden sind, tragen weiter. Kirche wird angefragt für Initiativen, für Kooperationen, als Partner. Und Kirche geht weiter nach draussen, z.B. mit der Wunderbar.
 
So unterschiedlich kann kirchliche Innovation aussehen. Und alles ist Kirche. Und falls auch Ihr kirchliche Innovationen vor Ort betrachten wollt: Mit dem neuen Angebot «Bewegung durch Begegnung» «matchen» wir interessierte Gruppen mit spannenden Initiativen und stellen Ihnen ein massgeschneidertes Begegnungsprogramm zusammen. Alle Infos findet Ihr hier. Wir freuen uns darauf, zu Eurer Entwicklung beitragen zu können.